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Geschäftsjahr 2022

Geschäftsjahr 2022

Comet erneut mit Rekordergebnis.

Comet erwirtschaftete 2022 das beste Ergebnis ihrer Unternehmensgeschichte – dies in einem volatilen und herausfordernden Umfeld.

Resultat 2022 in 90 Sekunden.
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“Das erweiterte Produktportfolio zahlte sich aus, ebenso die Erhöhung der Produktionskapazität in der Schweiz und in Malaysia.”

Lisa Pataki

CFO Comet Group

Die starke Nachfrage im Halbleitermarkt in den ersten drei Quartalen sowie die generell spürbare Erholung in den Märkten Automobil, Luftfahrt und Sicherheit trafen zusammen mit Herausforderungen bei den Lieferketten, steigenden Material- und Logistikpreisen, Chinas Null-Covid-Politik und Handelsbeschränkungen. Im vierten Quartal begann eine zyklische Abschwächung im Halbleitermarkt, die durch Lagerkorrekturen bei Speicherprodukten ausgelöst wurde.

Comet generierte ein Umsatzplus von 14.1% gegenüber Vorjahr auf CHF 586.4 Mio. Die Gruppe steigerte das operative Ergebnis auf Stufe EBITDA um 15.7% auf CHF 118.9 Mio. Der Reingewinn verbesserte sich um 15.8% auf CHF 78.1 Mio. oder CHF 10.05 pro Aktie. Der freie Cashflow reduzierte sich von CHF 57.8 Mio. auf CHF 42.2 Mio. aufgrund höherer Investitionen. Mit einer Eigenkapitalquote von 59.5% und einem Verschuldungsfaktor von –0.2 ist Comet gut positioniert.

Nutzung der Wachstumschancen in den Kernmärkten

Comet nutzte die Zeit der starken Nachfrage in ihren Kernmärkten. Das erweiterte Produktportfolio zahlte sich aus, ebenso die Erhöhung der Produktionskapazität in der Schweiz und in Malaysia. Den grössten Anteil am Gruppenumsatz erwirtschaftete die Division Plasma Control Technologies (PCT) mit einem Umsatzanstieg von 24.6% auf CHF 381.4 Mio. (Vorjahr: CHF 306.1 Mio.). Das Röntgengeschäft entwickelte sich mit unterschiedlichen Vorzeichen. Bei X-Ray Systems (IXS) spiegeln sich der bewusste Fokus auf margenstarke Aufträge im Halbleiter-/Elektronikmarkt sowie die Auswirkungen der Covid-Zero-Politik in China im Ergebnis wieder. Der Umsatz sank um 6.2% auf CHF 130.4 Mio. (Vorjahr: CHF 138.9 Mio.). X-Ray Modules profitierte vom Nachholbedarf im Kernmarkt der zerstörungsfreien Materialprüfung sowie vom erfolgreichen Eintritt in neue Märkte wie der Prüfung von Batterien und additiv gefertigten Bauteilen: Der Umsatz stieg um 12.3% auf CHF 88.6 Mio. (Vorjahr: CHF 78.9 Mio.).

Nettoumsatz in Mio. CHF

EBITDA in Mio. CHF

Weiteres Ergebniswachstum trotz schwierigem Umfeld

Comet steigerte ihr operatives Ergebnis auf Stufe EBITDA von CHF 102.7 Mio. auf CHF 118.9 Mio., die EBITDA-Marge stieg von 20.0% auf 20.3%. Ohne die Auswirkungen der Prozesskosten von Comet im Rechtsstreit zum Schutz ihrer Geschäftsgeheimnisse gegen XP Power betrug die bereinigte EBITDA-Marge 21.8%. Inflationsdruck, längere Vorlaufzeiten in den Lieferketten und Produktionsstillstände in China drückten während des gesamten Jahres auf die Marge.

Am stärksten trug die Division PCT zum operativen Ergebniswachstum der Gruppe bei. Sie erzielte ein EBITDA von CHF 104.9 Mio., ein Plus von 30.4% gegenüber Vorjahr. Die EBITDA-Marge stieg um 120 Basispunkte auf 27.5%, die bereinigte EBITDA-Marge um 360 Basispunkte auf 29.9%. Im Röntgensystemgeschäft IXS führte eine Kombination aus tieferem Umsatz sowie höheren Investitionen in die Entwicklung strategischer Produkte zu einem EBITDA von CHF 1.6 Mio. gegenüber CHF 8.9 Mio. im Vorjahr. Die Marge sank von 6.4% auf 1.2%. Das Röntgenmodulgeschäft IXM generierte mit CHF 15.7 Mio. ein operatives Ergebnis leicht über Vorjahr (CHF 15.3 Mio.). Die Marge gab aufgrund höherer Beschaffungskosten infolge von Engpässen bei Rohstoffen und Komponenten sowie aufgrund erhöhter Investitionen in Forschung und Entwicklung um 170 Basispunkte auf 17.7% nach.

Der Reingewinn der Gruppe stieg um 15.8% von CHF 67.4 Mio. auf CHF 78.1 Mio. Die Rendite des eingesetzten Kapitals blieb mit 26.3% fast auf Vorjahresniveau (26.4%).

Der Bedarf an Betriebskapital stieg. Um die Engpässe in den Lieferketten abzufangen, erhöhte Comet ihren Sicherheitsbestand im Lager. Dies führte zu einem operativen Cashflow unter Vorjahr. In Kombination mit den deutlich höheren Kapitalinvestitionen sank der freie Cashflow somit von CHF 57.8 Mio. auf CHF 42.2 Mio.

Konsolidierte Kennzahlen der Comet Group

 

 

 

 

 

 

 

in TCHF

2022

 

2021

2020

2019

2018

Nettoumsatz

586 395

 

513 721

395 816

371 606

436 356

Betriebsergebnis

98 975

 

84 085

39 329

19 939

18 771

in % des Nettoumsatzes

16.9%

 

16.4%

9.9%

5.4%

4.3%

EBITDA

118 913

 

102 749

58 616

39 974

42 966

in % des Nettoumsatzes

20.3%

 

20.0%

14.8%

10.8%

9.8%

Reingewinn

78 109

 

67 437

27 661

12 027

12 347

in % des Nettoumsatzes

13.3%

 

13.1%

7.0%

3.2%

2.8%

Free Cashflow 1)

42 173

 

57 767

41 649

30 112

825

in % des Nettoumsatzes

7.2%

 

11.2%

10.5%

13.1%

6.4%

Bilanzsumme

556 801

 

482 341

429 271

391 710

380 266

Eigenkapital

331 532

 

274 981

214 956

195 948

198 292

in % der Bilanzsumme

59.5%

 

57.0%

50.1%

50.0%

52.1%

Anzahl Mitarbeitende (Ende Jahr)

 

 

 

 

 

 

Schweiz

647

 

565

474

494

509

Ausland

1 116

 

1 006

929

836

837

Total

1 763

 

1 571

1 403

1 330

1 346

1) Geldfluss aus Geschäftstätigkeit und Geldfluss aus Investitionstätigkeit, gemäss Konzerngeldflussrechnung.

Umsetzung des Boost-Strategieprogramms erfolgreich fortgesetzt

Ungeachtet des volatilen Umfelds hielt Comet ihren strategischen Fokus mit Fortschritten auf allen drei Ebenen des Boost-Programms – Wachstum, Effizienz und Kultur (Boost-Strategieprogramm: Das haben wir 2022 erreicht).

Starkes Portfolio für künftiges Wachstum: 2022 erreichte Comet einen Meilenstein bei der Erweiterung des Produkt- und Serviceportfolios für ihre Kunden im Halbleiter- und Elektronikmarkt. Sie lancierte die innovative RF Power Delivery Plattform Synertia®, die Kunden einzigartige und energieeffiziente Möglichkeiten zur Steuerung kritischer Plasmaprozesse in Echtzeit bietet. Mit dem preisgekrönten MesoFocus-Röntgenmodul gelang der Vorstoss in den Markt für Batterieprüfung. Im Röntgensystemgeschäft lancierte Comet neue Serviceangebote wie die VistaX-Software. Sie hilft Kunden, ihre Produktivität zu verbessern. Wichtige Fortschritte erzielte die Gruppe zudem bei der Entwicklung neuer Lösungen für die Inspektion von Microchips (Advanced Packaging) in enger Zusammenarbeit mit einem führenden Kunden aus der Halbleiterindustrie.

Flexibler aufgestellt: Comet setzte den systematischen Ausbau ihrer geografischen Präsenz in den strategischen Wachstumsregionen fort. Das Ziel: Kundennähe und Zugang zu neuen Lieferketten schaffen sowie die betriebliche Flexibilität und Kontinuität des Geschäfts angesichts zunehmender Handelshemmnisse erhöhen. In diesem Zusammenhang traf Comet 2022 den Entscheid, die Produktionsflächen in Malaysia vorzeitig zu erweitern und die Einzelstandorte im Silicon Valley unter einem Dach zusammenzuziehen.

Auf dem Weg zu einer skalierbaren Organisation: Wichtige Fortschritte verbuchte die Gruppe auf dem Weg zu einer global stärker skalierbaren Organisation, bei der kontinuierlichen Optimierung der Lieferketten, der Standardisierung von Produkten, der Automatisierung von Prozessen sowie im Bereich der digitalen Infrastruktur. Comet stärkte die Global Operational Excellence Organisation sowie die globale Verkaufsorganisation des Röntgensystemgeschäfts. Diese Initiativen werden es Comet neben anderen erlauben, Kundenbedürfnisse noch effizienter und besser zu bedienen.

Gestärkte Identität, Werte und Arbeitgeberattraktivität: Comet setzte 2022 die im Rahmen des Boost-Strategieprogramms gestarteten Kultur-, Trainings- und Nachhaltigkeitsprogramme (Nachhaltigkeit 2022) für ihre Mitarbeitenden fort. Hervorzuheben ist der Up & Beyond Award, der 2022 lanciert und an insgesamt 175 Mitarbeitende für die beispielhafte Umsetzung der Unternehmenswerte verliehen wurde. Ein Meilenstein für die gemeinsame Unternehmensidentität war zudem der erfolgreiche Abschluss des Rebranding-Prozesses von Yxlon zu Comet Yxlon im Herbst.

Um dem Fachkräftemangel der Branche zu begegnen, verstärkte Comet ihre Zusammenarbeit mit Universitäten und investierte in die bessere Differenzierung ihrer Arbeitgebermarke. Sie eröffnete eine Ausbildungswerkstatt für Lernende am Standort Schweiz, erhöhte ihr Engagement für Talente an Messen im Halbleitermarkt und erarbeitete ein neues Vergütungsmodell, das 2023 eingeführt wird (Vergütungsbericht 2022).

Neues Führungsteam

Seit September 2022 steht Comet unter neuer Führung: Stephan Haferl, der ehemalige Leiter der Division X-Ray Modules mit über 15 Jahren Comet Erfahrung übernahm als CEO von Kevin Crofton, der das Unternehmen Ende August verlassen hatte. Die Leitung der Division X-Ray Modules ging an Michael Berger, der bis dahin mehrere Jahre als Vice President of Operations der Division X-Ray Modules tätig gewesen war. Für die vakante Position des Leiters der Division X-Ray Systems holte Comet zudem im Juli mit Dionys van de Ven einen international ausgewiesenen Experten im Röntgengeschäft an Bord. Schliesslich trat Michael Kammerer, Leiter der Division Plasma Control Technologies, Ende Jahr in den Ruhestand. Für ihn übernimmt per 1. März 2023 Joeri Durinckx, der über 20 Jahre Erfahrung in der Halbleiterindustrie mitbringt.

Auf Stufe Verwaltungsrat führte die Wahl von Edeltraud Leibrock an der Generalversammlung 2022 zur Verstärkung des Gremiums in den wichtigen Bereichen Innovation, Digitalisierung, Transformation und Steuerung von IT- und Technologie-getriebenen Organisationen.

Dividende

Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung vom 14. April 2023 eine Dividende von CHF 3.70 pro Aktie vorschlagen (Vorjahr: CHF 3.50). Dies entspricht einer Ausschüttung von 36.8% des Reingewinns der Gruppe (Vorjahr: 40.3%).