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Ausblick für 2023

Ausblick für 2023

Abkühlung überbrücken, langfristiges Wachstum sichern.

Comet ist finanziell robust und strukturell gestärkt ins Jahr gestartet – und dank dem ausgewogenen Marktportfolio fähig, die Abkühlung im Halbleitermarkt zu parieren. Der Fokus liegt für 2023 auf der Ausschöpfung der klassischen Märkte Automobil, Luftfahrt und Sicherheit sowie der Vorbereitung für den nächsten Aufschwung im Halbleitermarkt.

“Mit der fortschreitenden Digitalisierung sind die langfristigen Treiber unseres Geschäfts intakt. Wir machen uns bereit für den nächsten Aufschwung.”

Stephan Haferl

CEO Comet Group

Korrektur im Halbleitermarkt, klassische Märkte auf Kurs

Der Halbleitermarkt befindet sich in einer Phase der Abkühlung, die sich spätestens seit dem vierten Quartal 2022 aufgrund der US-Exportbeschränkungen gegenüber China akzentuiert hat. Insgesamt erwarten Experten für 2023 einen globalen Rückgang der Investitionen in die Produktionsanlagen für die Chipherstellung von –16% bis –20% gegenüber Vorjahr. Wie auch andere Marktteilnehmer, Chiphersteller und Ausrüster, hat Comet ihre Erwartungen entsprechend zurückgeschraubt – allerdings nur vorübergehend. Denn wir leben in einer Ära der Digitalisierung, einer zunehmend vernetzten und integrierten Welt. Künstliche Intelligenz, Augmented und Virtual Reality, autonomes Fahren sowie neue technologische Anwendungen treiben die Nutzung von Daten kontinuierlich an. Damit steigt der Bedarf an Mikrochips mittel- und langfristig – eine Chance, auf die sich Comet auch im aktuellen Umfeld vorbereitet.

In den “klassischen” Comet-Volumenmärkten Automobil, Luftfahrt und Sicherheit sieht der Ausblick für 2023, im Ausmass nach Markt variierend, positiv aus. Im Automobilmarkt erwarten Branchenexperten eine weitere leichte Steigerung im weltweiten Absatz von Neufahrzeugen, und hier insbesondere ein Anziehen der Nachfrage nach Elektrofahrzeugen um 40%. Auch die Bereiche Luftfahrt und Sicherheit dürften sich mit dem kontinuierlich zunehmenden Reiseverkehr global gesehen positiv entwickeln. Diese Entwicklungen sollten sich 2023 für Comet insbesondere auf die Nachfrage nach Röntgeninspektionslösungen für die zerstörungsfreie Materialprüfung günstig auswirken.

Makroökonomische Unwägbarkeiten

Weiterhin schwer abschätzbar bleiben die makroökonomischen Faktoren. Während sich die Lage bezüglich Inflation und möglicher Energieknappheit in Europa etwas zu entspannen scheint, zählen – neben dem Krieg in der Ukraine – auch punktuelle Versorgungsengpässe in den Lieferketten, steigende Logistik- und Energiepreise sowie die Möglichkeit einer Rezession zu den Risiken, die das Planen und Wirtschaften im aktuellen Berichtsjahr erschweren. Zudem gilt es, die US-Exportbeschränkungen genau zu beobachten und die rechtlichen Aspekte dieser Beschränkungen zu überprüfen, die die Lieferung von Halbleiteranlagen an bestimmte chinesische Kunden einschränken. Für Comet wird es 2023 folglich darum gehen, die Abkühlung in ihrem Kernmarkt erfolgreich zu überbrücken und sich gleichzeitig auf den nächsten Aufschwung vorzubereiten – und parallel dazu die makroökonomische Risiken zu managen.

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Die Geschäftsleitung der Comet v. l.: Dionys van de Ven (President X-Ray Systems), Keighley Peters (CIO), Lisa Pataki (CFO), Stephan Haferl (CEO), Michael Kammerer (President Plasma Control Technologies), Michael Berger (President X-Ray Modules)
Solide aufgestellt, um Wachstumschancen zu nutzen und Risiken zu managen

Comet hat die finanzielle und organisatorische Stärke und Flexibilität, ihren Kurs in diesem volatilen Umfeld zu halten. Angesichts des für 2023 erwarteten Rückgangs im Halbleitermarkt hat das Management proaktiv Massnahmen zur Senkung ihrer variablen Kosten ergriffen. Gleichzeitig wird Comet weiterhin in ihre strategischen Initiativen investieren, die Forschung und Entwicklung wie geplant vorantreiben, Produktinnovationen kommerzialisieren, ihre Kapazität erweitern und sich für den nächsten Aufschwung in Stellung bringen. Dazu gehört der strategische Ausbau der globalen Produktionskapazität, zum Beispiel mit Investitionen in den Produktionsstandort in Penang, Malaysia, aber auch der Zusammenzug der Einzelstandorte im Silicon Valley. Ziel ist es, die mittel- und langfristigen Wachstumsmöglichkeiten, die sich im Frontend- und im Backend-Bereich der Halbleiterindustrie für Comet bieten, optimal zu nutzen. Darauf bereiten wir uns in diesem Übergangsjahr 2023 vor. Dazu gehört die kontinuierliche Förderung unserer Mitarbeitenden, aber auch weitere Verbesserungen bei der Nachhaltigkeit. Wir werden an unserer auf Wachstum, Effizienz und Kultur aufbauenden Strategie festhalten und das Boost-Strategieprogramm Schritt für Schritt fortsetzen.

Nutzung der Marktchancen in allen Divisionen

PCT – Kommerzialisierung von Synertia®, Ausbau von Kapazität für nächsten Aufschwung. Angesichts der langfristigen strukturellen Nachfrage im Halbleitermarkt liegt der Fokus der Division Plasma Control Technologies 2023 darauf, sich flexibel auf die Nachfrageveränderungen ihrer Kunden einzustellen. Es gilt, die Produktionskapazität, die Qualität und die Lieferzeiten weiter zu optimieren. Mit Blick auf den nächsten Aufschwung und kontinuierliche Effizienzverbesserungen wird Comet die angekündigte Erweiterung ihrer Produktion in Penang, Malaysia, finalisieren und die vier Einzelstandorte in San Jose, USA, für mehr Effizienz und Zusammenarbeit unter einem Dach zusammenzuführen. Die neue Synertia® RF Power Plattform weist den Weg in eine neue Zukunft der Steuerung von Plasmaprozessen in der Halbleiterindustrie. Nach der erfolgreichen Lancierung geht es 2023 darum, dem hohen Interesse der Kunden folgend möglichst rasch weitere Varianten auf den Markt zu bringen und zu kommerzialisieren. Gleiches gilt für die frisch lancierte Gen 3 Match Control.

“2023 heisst für uns: die kurzfristige Abkühlung überbrücken und langfristige Chancen wahrnehmen.”

Lisa Pataki

CFO Comet Group

IXS – Wertschöpfung für Kunden mittels künstlicher Intelligenz. Die Produktivität ihrer Kunden steigern mit Lösungen, die datengestützte Erkenntnisse und automatisierte Auswertungen in der Qualitätsprüfung ermöglichen – darauf konzentriert sich die Division X-Ray Systems. Dafür wird sie ihr Software- und Serviceangebot mit Inspektionsworkflows ausbauen und ihre Transformation hin zu einem noch mehr fokussierten und marktgerichteten Unternehmen vorantreiben. Anknüpfend an die Erfolge der letzten zwei Jahre gilt es, die Zusammenarbeit mit führenden Produzenten in IXS Fokussmärkten, insbesondere im Halbleitermarkt, auszubauen und die Lösungspalette für diese Anwendungen zu erweitern.

IXM – Nutzung des Marktpotentials in der zerstörungsfreien Materialprüfung und weiterer Vorstoss in neue Anwendungen. IXM hat sich in den letzten zwei Jahren mit dem Ausbau ihres Produktportfolios u. a. mit der preisgekrönten MesoFocus-Röhre, erfolgreich in neuen Anwendungen wie der Prüfung von Batterien, Halbleiter-/Elektronikbauteilen und High-End-Computertomografie positioniert. Ziel ist es, diesen Weg fortzusetzen, die Lieferkette im Griff zu behalten und damit die Chancen in den Volumenmärkten zu nutzen.