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Umwelt

Materialkonformität

Unter Materialkonformität versteht man die Einhaltung von Gesetzen, Verordnungen und Vorschriften, die die Verwendung verschiedener Stoffe und/oder Materialien in Produkten einschränken oder gar verbieten. Dazu gehören beispielsweise umweltbezogene Gesetze, internationales Recht, religiös motivierte Vorgaben und Vorgaben von Unternehmen. Als Herstellerin von Industrieprodukten ist für uns die Einhaltung von umwelt- und marktzugangsrelevanten Vorschriften eine unabdingbare Voraussetzung für die weltweite Geschäftstätigkeit. Darunter fallen beispielsweise die Vorschriften zu Registration, Evaluation, Authorization and Restriction of Chemicals (REACH), Restriction of Hazardous Substances (RoHS), der Toxic Substances Control Act (TSCA), oder Gesetze, die durch internationales Recht und Ethik bestimmt sind, wie die Conflict-Minerals-Gesetzgebung, der Dodd-Frank-Act und die Verordnung (EU) 2017/821.

Wir sind bestrebt, unseren Kunden eine Lieferkette höchster Qualität zu bieten, die alle etablierten Produktleistungsstandards und
-erwartungen erfüllt. Unsere Einkaufsabteilung hält diese hohen Standards aufrecht, indem sie die Leistung unserer etablierten Lieferanten kontinuierlich bewertet.

Der Verhaltenskodex für Lieferanten (Supplier-CoC) basiert auf dem Verhaltenskodex der Responsible Business Alliance (RBA) und legt die grundlegenden Anforderungen an unsere Lieferanten und externen Dienstleister hinsichtlich ihrer Verantwortung gegenüber ihren Stakeholdern und der Umwelt fest. Wir behalten uns das Recht vor, die Anforderungen unseres Supplier-CoC zu ändern, um Änderungen unserer Compliance-Richtlinien zu berücksichtigen.

Um die Selbsterklärung der Lieferanten in Form des unterzeichneten Supplier-CoC zu ergänzen, arbeiten wir mit dem externen Lieferkettenspezialisten Assent Compliance Inc. zusammen. Die Assent-Plattform sammelt die Daten, die zur Einhaltung von REACH, RoHS, Conflict-Minerals und TSCA erforderlich sind. Mit dieser Lösung können wir sicherstellen, dass unsere Lieferanten alle relevanten Gesetze und Vorschriften einhalten. Lieferanten, die keine Daten an Assent übermitteln, werden von uns direkt kontaktiert und aufgefordert, die erforderlichen Unterlagen zur Verfügung zu stellen. Sofern angebracht, arbeiten wir mit unseren Lieferanten zusammen, um Massnahmen zur Verbesserung zu ermitteln. Wir behalten uns jedoch auch das Recht vor, die Geschäftsbeziehung mit dem Lieferanten im Rahmen der geltenden Gesetze zu beenden, wenn der Lieferant den Kodex nicht einhält, oder rechtliche Schritte gegen den Lieferanten einzuleiten.

Die Verantwortlichkeiten für die Prozesse sind im Managementsystem der Comet Group abgebildet. Im Wesentlichen werden die Vorgaben zur Materialkonformität auf Konzernebene durch den Vice President of Global Operational Excellence (VP GOE) gemacht, der direkt an den CEO berichtet. Der VP GOE definiert die Compliance-Regelungen gemeinsam mit den Rechtsexperten der Comet Group. Die Verantwortung für die Umsetzung in den Regionen liegt bei den Divisionen, und die Rechenschaftspflicht liegt bei dem jeweiligen Country General Manager. Die Aktivitäten im Bereich Materialkonformität werden weltweit im Quality & Excellence Board koordiniert.

Umweltmanagement­system und -Compliance

Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur von Comet. Wir sind bestrebt, unseren Kunden qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen anzubieten, dabei Umweltrisiken zu vermeiden und ressourcenschonend zu produzieren. Die Grundsätze dieses Ansatzes sind in der Qualitäts-, Umwelt- und Sicherheitspolitik der Comet Group festgehalten und werden durch den Verhaltenskodex ergänzt.

Während alle unsere Produktions- sowie F&E-Standorte nach ISO 9001:2015 zertifiziert sind, hat nur Yxlon International (Division IXS) in Hamburg ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001:2015 erarbeitet und eingeführt. Kleinere Einheiten mit reinen Vertriebs- und Marketingaktivitäten sind nicht zertifiziert. Um die Einhaltung der Umweltvorschriften sicherzustellen, werden in regelmässigen Abständen an allen Produktionsstandorten interne Audits, Kunden- und Zertifizierungsaudits, Benchmarkings und Best-Practice-Anwendungen durchgeführt.

Comet plant, bis 2023 eine einheitliche gruppenweite Zertifizierung nach ISO 9001 und ISO 14001 zu erreichen. Da an den meisten grossen Comet Standorten im Jahr 2023 eine Rezertifizierung ansteht, bietet jenes Jahr eine gute Gelegenheit, die Qualitätsmanagementsysteme zu vereinheitlichen und eine einheitliche Zertifizierung zu erreichen.

Der Vice President of Global Operational Excellence (VP GOE) ist für die Performance des Qualitätsmanagementsystems von Comet verantwortlich, einschliesslich des Prozessrahmens und der Architektur. Der VP GOE treibt die Definition, Implementierung und Verbesserung der gruppenweiten Prozesse in enger Zusammenarbeit mit den Divisionen voran. Zu den Aufgaben des VP GOE gehören unter anderem die Festlegung von Mindeststandards für nicht finanzielle KPIs sowie die Sicherstellung der Zertifizierung und Einhaltung von ISO-Normen. In dieser Funktion wird er von verschiedenen Gremien und Beiräten unterstützt, wie dem Operations Council und dem Quality & Excellence Board, dem die Q&E-Leiter der Divisionen angehören. Die Verantwortung für die Einhaltung der Umweltvorschriften liegt beim Country General Manager des jeweiligen Landes, während die Zuständigkeit für dieses Thema beim Division Country Manager liegt. Im Berichtsjahr gab es bei der Comet Group keine laufenden oder abgeschlossenen Verfahren wegen Nichteinhaltung von Umweltgesetzen oder -vorschriften. Ebenso wurden keine Bussgelder gegen das Unternehmen verhängt.

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Erfolgreiche Rezertifizierung von IXS

Zwei externe Auditoren überprüften das Managementsystem von IXS in insgesamt 36 Stunden Auditsitzungen. IXS erreichte die Rezertifizierung nach ISO 9001:2015 und ISO 14001:2015. Die Zertifizierung ist für den Unternehmensbereich von grosser Bedeutung, denn Kunden bevorzugen es, mit zuverlässigen Partnern zusammenzuarbeiten, die sowohl nach einem standardisierten Managementsystem wie ISO 9001 arbeiten, als auch vorbildlich in Bezug auf Nachhaltigkeit, Einhaltung von Umweltvorschriften, und ressourceneffiziente Systeme und Dienstleistungen sind (ISO 14001).

ISO-Zertifizierung der neuen Produktionsstätte in Penang, Malaysia

Comet hat eine Produktionsstätte für die Division PCT in Penang, Malaysia, eröffnet, die im September 2021 erfolgreich nach ISO 9001:2015 zertifiziert wurde.

Energiemanagement und CO2-Emissionen

Alle Schritte in der Comet Wertschöpfungskette sind mit dem Verbrauch von Energie und daraus resultierenden Treibhausgasemissionen verbunden. In der Produktions- und Nutzungsphase der Produkte wird hauptsächlich elektrischer Strom verbraucht. Energieverbrauch und Emissionen in der vorgelagerten Wertschöpfungskette sind ebenfalls von Bedeutung, insbesondere bei der Produktion und dem Transport von Rohstoffen und Halbfertigprodukten.

Comet hat sich bisher auf das Energiemanagement in der Produktion konzentriert und einen dezentralen Ansatz gewählt, der bereichs- und standortspezifische Umweltziele setzt, die entsprechenden Ressourcen und Strukturen bereitstellt und die Zielerreichung regelmässig überprüft. Mit dem vorliegenden Jahresbericht 2021 hat Comet erstmals konzernweite Umweltkennzahlen für die Produktion (Scope 1 und 2) konsolidiert und berichtet.

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Umweltkennzahlen 1)

2020

Energieverbrauch (gesamt)

MWh

15 787

 

 

 

Stromverbrauch (gesamt)

MWh

11 571

davon aus erneuerbaren Quellen

MWh

8 283

Wärme (gesamt) 2)

MWh

3 637

Erdgas

MWh

2 535

Heizöl

MWh

1 102

Treibstoffe (gesamt)

MWh

579

Diesel

MWh

467

Flüssiggas

MWh

112

 

 

 

Treibhausgasemissionen (gesamt) 3)

Tonnen CO 2 e

2 923

 

 

 

Treibhausgasemissionen (gesamt)

 

 

Scope 1 (gesamt)

Tonnen CO 2 e

927

Erdgas

Tonnen CO 2 e

774

Heizöl

Tonnen CO 2 e

153

Scope 2 (gesamt)

Tonnen CO 2 e

1 996

Strom 4)

Tonnen CO 2 e

1 996

 

 

 

Kennzahlen Ressourceneffizienz 1)

2020

Abfall (gesamt)

t

513

 

 

 

Wasserverbrauch

m 3

21 151

1) Zahlen umfassen alle Unternehmen von Comet ohne Comet Solutions Taiwan Ltd, Comet Technologies Japan KK, Comet Technologies Korea Co. Ltd. und Object Research Systems (ORS) Inc.

2) Ohne Comet Technologies USA, Inc. in Shelton und Yxlon X-Ray Equipment Trading Co. Ltd. in Peking.

3) Berechnungen in Übereinstimmung mit den Leitlinien des WRI/WBCSD Greenhouse Gas Protocol. Scope 1: THG-Emissionen aus eigenen Quellen, z. B. Heizkesseln und Brennstoffen. Scope 2: THG-Emissionen aus der Produktion von Strom und Fernwärme. Quellen für Emissionsfaktoren: Defra und IEA.

4) Ausser am Standort Flamatt wurden die mit der Stromerzeugung verbundenen Treibhausgasemissionen nach dem standortbezogenen Ansatz gemäss dem Greenhouse Gas Protocol Scope 2-Standard bilanziert. In Flamatt fallen keine Emissionen aus dem Stromverbrauch an, da der Standort zu 100 % mit erneuerbarem Strom betrieben wird.

Wir sind bestrebt, eine Roadmap für unsere gruppenweite Produktion zu entwickeln, um energieeffizienter zu werden und den Anteil von Ökostrom in unserem Energiemix zu erhöhen. In einem breiteren Kontext haben wir auch damit begonnen, den Ansatz der Gruppe für das Energiemanagement und die Emissionssenkung weiter zu verfeinern.

Für das Energiemanagement und die Kohlendioxidemissionen gilt derselbe Managementansatz mit denselben Rollen und Zuständigkeiten, wie im Abschnitt “Umweltmanagementsystem und -Compliance” beschrieben.

Um unseren Stromverbrauch und damit unsere Umweltleistung nachhaltig zu verbessern, starten wir jedes Jahr mehrere Projekte zur Steigerung unserer Energieeffizienz.

Innovatives HLK-Design am Hauptsitz von Comet in der Schweiz

Im November 2021 wurden Comet und der externe Projektleiter Alain Escher von Eicher+Pauli AG als Gewinner des 4th Building Award bekannt gegeben, der von der Schweizerischen Stiftung zur Förderung des Ingenieurnachwuchses im Bauwesen in der Kategorie Young Professionals vergeben wird. Mit dem Preis werden herausragende Ingenieurleistungen im Bauwesen gewürdigt. Im Rahmen der 2018 erfolgten Erweiterung des Standorts Flamatt um ein zweites Gebäude mit einer Fläche von 18'000 Quadratmetern wurde ein ganzheitliches, zukunftsweisendes, standortübergreifendes HLK-Energiekonzept für Heizung, Lüftung und Klima entwickelt. Im Ergebnis erreichte Comet eine höhere Nutzungsflexibilität, eine verstärkte Nutzung von erneuerbaren Energien und Abwärme, und damit eine insgesamt wirtschaftliche Lösung.

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Neben einer Gesamtreduzierung des Stromverbrauchs um 350 MWh pro Jahr konnte Comet eine höhere Produktionssicherheit und bessere Redundanzen zur Sicherung der Klima- und Prozesskälteversorgung erreichen. Das Projekt erzielte jedoch nicht nur Umweltvorteile, sondern Comet unterstützte mit Alain Escher einen jungen Bauingenieur, der hoch motiviert ist, zur Erreichung der Energieziele der Schweizer Regierung beizutragen.

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Zertifikat erneuerbare Energie

In Flamatt, Schweiz, haben wir beschlossen, ausschliesslich auf Strom aus erneuerbaren Quellen zu setzen. Im Jahr 2020 haben wir von unserem Stromlieferanten, der Group E AG, ein Zertifikat erhalten, das besagt, dass wir 100% erneuerbare Energie aus europäischen Wasserkraftwerken beziehen. Das Zertifikat ist für die Jahre 2020 bis 2022 gültig. Mit dieser Entscheidung tragen wir zur Schonung der natürlichen Ressourcen bei und setzen ein konkretes Beispiel für einen bewussten Umgang mit der Umwelt.