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Stories – People & Planet

People & Planet – Expertensicht

Die Jugend auf die Zukunft vorbereiten.

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Über Wesley Furrow

Wesley Furrow ist Innovationsmanager bei UNICEF’s Generation Unlimited (kurz: Gen U). Als ehemaliger Unternehmensberater kam Furrow ursprünglich zu UNICEF, um Effizienzinitiativen zu leiten. Er fühlte sich von Gen U angezogen, weil er ein starkes Interesse daran hat, Jugendlichen dabei zu helfen, sich zu entwickeln, und ergriff die Chance, die Rolle des Innovationsmanagers zu übernehmen.

Wesley Furrow, Innovation Manager bei Generation Unlimited (kurz Gen U) , arbeitet mit Herzblut daran, unsere Jugend auf die Zukunft vorzubereiten.

“Weltweit gibt es etwa 1.8 Mia. junge Menschen im Alter von 10 bis 24 Jahren”, sagt Furrow. “Im Gespräch mit ihnen stellten wir fest, dass sie sich nicht ausreichend auf ihr künftiges Arbeitsleben vorbereitet fühlen.” Die UNICEF-Forschung ergab auch, dass die Jugendlichen das Gefühl haben, zwar Ideen zu haben, aber keine Möglichkeit, diese zu verwirklichen und zu einer besseren Welt beizutragen.

Gen U ist eine ist eine globale sektorübergreifende Partnerschaft mit einem ehrgeizigen Ziel: Bis 2030 soll jeder Jugendliche auf der Welt entweder in einer Ausbildung, in einem Unternehmen oder sonst einer altersgerechten Beschäftigung sein.

Gen U entwickelt länderspezifische Programme, die auf die unterschiedlichen Regionen der Welt und ihre speziellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Bei der UN-Generalversammlung 2018 einberufen, identifiziert und unterstützt GenU auch neue “Breakthrough”-Projekte – innovative Modelle, die versprechen, Herausforderungen in verschiedenen Regionen zu bewältigen – und skaliert sie dann global.

Ein solches “Breakthrough”-Projekt ist der Youth Agency Market Place von UNICEF, Yoma, der seinen Ursprung in Nairobi hat. Yoma wurde von UNICEF, GenU und einer Reihe von Partnern entwickelt und zielt darauf ab, die Eigenverantwortung junger Menschen zu stärken, indem er ihnen einen Marktplatz bietet mit Möglichkeiten sich weiterzuentwickeln (z. B. Online-Lernen), etwas zu bewirken (z. B. Freiwilligenarbeit) und erfolgreich zu sein (z. B. in Verbindung mit einer Beschäftigung). Werden diese Angebote wahrgenommen, wird das in einem digitalen Profil festgehalten und führt zu einem überprüfbaren Lebenslauf.

Yoma arbeitet mit einer Reihe von Partnern aus dem Ökosystem zusammen, zu denen auch Unternehmen aus der Privatwirtschaft gehören, die für den Erfolg von Yoma von entscheidender Bedeutung sind – sie bieten nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch Fachwissen bei der Entwicklung der Plattform selbst und bei den für die teilnehmenden Jugendlichen relevanten Möglichkeiten.

“Wir wollen bei allen Jugendlichen und jungen Menschen auf der Welt etwas bewirken und sicherstellen, dass sie eine schulische Ausbildung, eine Berufsausbildung und Arbeit erhalten.”

Kein Internet, kein Fernseher, kein Radio

Zwar hat Covid-19 den Übergang zu Remote-Arbeit und Fernunterricht beschleunigt, Furrow macht aber auch darauf aufmerksam, dass nicht jeder diese Möglichkeiten nutzen konnte. “Es gibt immer noch eine grosse digitale Kluft in der Welt. 463 Millionen Jugendliche und junge Menschen können weder digital noch über Rundfunk erreicht werden”, sagt er. Kein Internet, kein Fernseher und kein Radio bedeutet keine Bildung, wenn die physischen Schulen geschlossen oder zu weit entfernt sind.

Um die digitale Kluft zu überbrücken, haben GenU und UNICEF kürzlich einen Artikel veröffentlicht, in dem vier kritische Stufen identifiziert werden:

“Es gibt immer noch eine grosse digitale Kluft.”

Gen U arbeitet nun mit Partnern zusammen, um in jedem Bereich kontinuierlich voranzukommen. Zum Beispiel an einem Programm, um sicherzustellen, dass es in jeder Schule auf der Welt Internetzugang und mindestens ein internetfähiges Gerät gibt. Gen U entwickelt auch Programme, die helfen sollen, geschlechtsspezifische Unterschiede in der Bildung auf der ganzen Welt zu beseitigen, um den gleichen Zugang für Jungen und Mädchen zu gewährleisten. In einem weiteren Projekt wird daran gearbeitet, Online-Lernplattformen für entlegene Gebiete auszubauen.

Online-Lernplattformen bieten grossartige Möglichkeiten, um lokal relevante Inhalte in den lokalen Sprachen bereitzustellen. Damit können z. B. Lücken im Lehrplan geschossen werden. Noch entscheidender ist jedoch der Zugang zu diesen Plattformen. “Selbst wenn der Zugang zum Internet da ist und dort Inhalte verfügbar sind, wenn das Gerät fehlt, um auf diese Inhalte zuzugreifen, ist alles nutzlos”, stellt Wesley Furrow fest. Darum arbeitet UNICEF auch mit Partnern zusammen, um Geräte zur Verfügung zu stellen.

Furrow glaubt, dass COVID-19 keineswegs die Stimmen der Jugend auf der ganzen Welt zum Schweigen gebracht hat, sondern viele junge Menschen, die sich damit auseinandersetzen mussten, dazu veranlasst hat, aktiv zu werden.

“Die COVID-19-Pandemie geht uns alle an”, sagt Furrow. “Wir müssen gemeinsam überlegen, wie wir die Gesundheit auf der Erde für jeden einzelnen von uns erhalten können, egal wer wir sind und woher wir kommen. Bei UNICEF wollen wir bei allen Jugendlichen und jungen Menschen auf der Welt etwas bewirken und sicherstellen, dass sie eine schulische Ausbildung, eine Berufsausbildung und Arbeit erhalten. Die Gesamtzahl mag überwältigend sein. Doch wenn man sich die einzelne Person ansieht und was man bei ihr bewirken kann, ist das sehr befriedigend.