Geschäftsjahr 2020
Geschäftsjahr 2020
Comet mit Ergebnis über den Erwartungen.
Im Jahr der Covid-19-Pandemie zeigte sich Comet robust und flexibel. Mit der frühzeitigen Umsetzung von Massnahmen schützte die Gruppe die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden. Comet blieb lieferfähig. Sie erzielte ein Umsatzplus und ein signifikant verbessertes operatives Ergebnis. Einen wichtigen Schritt nach vorn machte Comet zudem bei der Umsetzung ihrer strategischen Initiativen.
Resultat 2020 in 90 Sekunden.
Beschleunigte Digitalisierung spiegelt sich im Umsatzwachstum – Plasmageschäft kompensiert Gegenwind aus anderen Märkten
Die Gruppe profitierte 2020 von der starken Dynamik im Halbleiter- und Elektronikmarkt. Die Pandemie steigerte die bereits robuste Nachfrage nach Cloud-Diensten, Videokonferenzlösungen, Gaming, 5G und anderen technischen Lösungen. Dies heizte die Nachfrage nach Halbleiterchips an und half, den struktur- und pandemiebedingten Einbruch in den Sektoren Automobil, Luftfahrt und Sicherheit auszugleichen.
Entsprechend den Industrietrends leistete Plasma Control Technologies den grössten Beitrag zum Gruppenumsatz von 395.8 Mio. CHF. Die Division nutzte ihre Chancen im Halbleitermarkt und verzeichnete ein Umsatzwachstum von 48.1% auf 224.7 Mio CHF. Das Röntgengeschäft war dagegen klar von den Auswirkungen der Pandemie getroffen. Zwar stabilisierte sich die Nachfrage in den Märkten Automobil, Luftfahrt und Sicherheit nach Lösungen für die zerstörungsfreie Materialprüfung gegen Ende 2020. Zudem verzeichnete Comet mit ihren Produktneulancierungen erste kommerzielle Erfolge sowohl im Röntgenmodul- als auch im Röntgensystemgeschäft. Dennoch beeinträchtigte der Markteinbruch in den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Automobil und Sicherheit die Performance der beiden Röntgensparten. X-Ray Systems verzeichnete einen Rückgang beim Umsatz von 23.5% auf 106.4 Mio. CHF, X-Ray Modules von 21.4% auf 61.4 Mio. CHF.
Beim ebeam Geschäft stand 2020 der Verkauf an Tetra Pak im Zentrum. Der Umsatz betrug 14.6 Mio. CHF.
Nettoumsatz in Mio. CHF
EBITDA in Mio. CHF
Profitabilität verbessert, Reingewinn verdoppelt, positiver Economic Profit
Der konsequente Fokus des Managements auf Kostenkontrolle und Effizienzverbesserungen zahlte sich aus. Comet steigerte ihren operativen Gewinn auf Stufe EBITDA um 46.5% von 40.0 Mio. CHF auf 58.6 Mio. CHF und erzielte – angesichts des schwierigen Umfelds – ein respektables Ergebnis. Den Löwenanteil des gesteigerten EBITDA lieferte Plasma Control Technologies. Entsprechend den Boost-Initiativen wurden Prozesse verschlankt, automatisiert und effizienter gestaltet. In Kombination mit einem zweistelligen Umsatzwachstum konnte der operative Gewinn der Division auf Stufe EBITDA von 15.4 Mio. CHF auf 49.3 Mio CHF verdreifacht werden. Wie bereits angesprochen, hatte es das Röntgengeschäft marktbedingt schwerer. X-Ray Modules erzielte dank proaktiver Kostenmassnahmen einen EBITDA von 9.0 Mio. CHF, nach 21.7 Mio. CHF im Vorjahr. X-Ray Systems war von den Auswirkungen der Pandemie stärker betroffen. Die Division leitete umgehend Gegenmassnahmen ein. So gelang es der Division den Verlust auf Stufe EBITDA auf –1.0 Mio. CHF zu begrenzen, nach einem Gewinn von 12.0 Mio. CHF 2019. Um die Profitabilität zu verbessern, richtete die X-Ray Systems ihren Fokus und den Grossteil ihrer F&E-Bemühungen darauf aus, ihre Position im Halbleiter- und Elektroniksektor rasch auszubauen. Das ebeam-Geschäft schloss beim EBITDA aufgrund des Verkaufs nach einem Verlust von –6.2 Mio. CHF im Vorjahr mit einem Gewinn auf Stufe EBITDA von 3.3 Mio. CHF.
Die Comet Group steigerte den Reingewinn signifikant von 12.0 Mio. CHF auf 27.7 Mio. CHF, wozu auch der Verkauf des ebeam Geschäfts an Tetra Pak mit 3.5 Mio. CHF beitrug. Der Free Cash Flow entwickelte sich positiv, dies insbesondere auch aufgrund von gutem Debitorenmanagement und einem höheren Wert an Anzahlungen aus dem Systemgeschäft. Dies führte zu einem Anstieg beim Free Cash Flow von 30.1 Mio. CHF auf 41.6 Mio. CHF. Der Geldfluss aus dem Verkauf des ebeam Geschäfts, der 7.5 Mio. CHF in die Kassen spülte, wurde dabei zum grössten Teil vom Geldabfluss von 8.4 Mio. CHF infolge des Kaufs der kanadischen Softwareentwicklers ORS kompensiert. Der Economic Profit, der Gewinn über den Kapitalkosten von 9%, stieg von –6.3 Mio. CHF im Vorjahr auf 11.3 Mio. CHF. Der ROCE stieg auf 13.6%.
Konsolidierte Kennzahlen der Comet Group
|
|
|
|
|
|
|
in TCHF |
2020 |
|
2019 |
2018 |
2017 |
2016 |
Nettoumsatz |
395 816 |
|
371 606 |
436 356 |
443 370 |
332 437 |
Betriebsergebnis |
39 329 |
|
19 939 |
18 771 |
50 737 |
36 473 |
in % des Nettoumsatzes |
9.9% |
|
5.4% |
4.3% |
11.4% |
11.0% |
EBITA |
43 855 |
|
24 541 |
29 426 |
55 129 |
39 630 |
in % des Nettoumsatzes |
11.1% |
|
6.6% |
6.7% |
12.4% |
11.9% |
EBITDA |
58 616 |
|
39 974 |
42 966 |
63 203 |
47 699 |
in % des Nettoumsatzes |
14.8% |
|
10.8% |
9.8% |
14.3% |
14.3% |
Reingewinn |
27 661 |
|
12 027 |
12 347 |
35 336 |
27 336 |
in % des Nettoumsatzes |
7.0% |
|
3.2% |
2.8% |
8.0% |
8.2% |
Cashflow 1) |
57 045 |
|
48 688 |
27 727 |
38 353 |
33 179 |
in % des Nettoumsatzes |
14.4% |
|
13.1% |
6.4% |
8.7% |
10.0% |
Bilanzsumme |
429 271 |
|
391 710 |
380 266 |
389 789 |
344 908 |
Eigenkapital |
214 956 |
|
195 948 |
198 292 |
201 548 |
176 345 |
in % der Bilanzsumme |
50.1% |
|
50.0% |
52.1% |
51.7% |
51.1% |
Anzahl Mitarbeitende (Ende Jahr) |
|
|
|
|
|
|
Schweiz |
474 |
|
494 |
509 |
535 |
438 |
Ausland |
929 |
|
836 |
837 |
900 |
792 |
Total |
1 403 |
|
1 330 |
1 346 |
1 435 |
1 230 |
1) Geldfluss aus Geschäftstätigkeit gemäss Konzerngeldflussrechnung.
Strategieumsetzung auf Kurs – Realisation von Boost Effizienz- und Wachstumsinitiativen
2020 setzte Comet ihre Strategie der Fokussierung auf die Kernmärkte (Halbleiter, Automobil, Luftfahrt und Sicherheit) sowie ihre Kerntechnologien (Plasma Control und Röntgen) um. Im November schloss sie mit dem Verkauf von ebeam an Tetra Pack ihre Fokussierung ab. Zudem unterzog sie das Röntgensystemgeschäft einer klaren, den aktuellen Marktbedingungen im Automobil- und Luftfahrtbereich entsprechenden Neupositionierung und verschlankte die Kostenstruktur dieser Division. Mit dem Kauf des kanadischen Softwareentwicklers ORS, einem führenden Anbieter von Softwarelösungen für Datenanalyse, Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen, erweiterte die Gruppe ihre Kompetenzen – eine wichtige Voraussetzung für ein künftiges digitales Service-Angebot. In allen drei Bereichen ihres Boost-Verbesserungsprogramms Wachstum, Effizienz und Kultur erzielte Comet Fortschritte.
Erfolgreiche Produktlancierungen als Treiber künftigen Wachstums: Comet lancierte drei Produktneuheiten im Röntgengeschäft, die einen zusätzlichen verfügbaren Markt von 120 Mio. CHF bis 2025 eröffnen. Diese neuen Produkte wurden vom Markt rasch angenommen und führten sogar zu Nachbestellungen. Zudem rücken erfolgreiche Feldtests des neuen RF Generators bei Kunden für 2021 erste Umsätze im 650 Mio. USD schweren Generatorenmarkt in greifbare Nähe.
Startklar mit erweiterten Produktionskapazitäten und flexibleren Strukturen: Um die ansteigende Nachfrage bestmöglich, rasch und ungeachtet geopolitischer Veränderungen und allfälliger Marktvolatilität zu bedienen, erweiterte Comet ihren globalen Produktions-Footprint. Der neue Standort in Malaysia wurde innert Kürze hochgefahren und zertifiziert. In Aachen bezog Comet einen grösseren, hochmodernen Standort zur Produktion der neuen RF Generatorenproduktlinie. In Flamatt erhöhte Comet die Produktivität durch Lean-Massnahmen bei den Divisionen PCT und IXM signifikant. So konnte die Produktionskapazität um rund 50% gesteigert werden.
Ausbau der Präsenz in Asien: Mit der Eröffnung des neuen Standorts in Taiwan ist Comet nun – zusätzlich zu den Standorten in den USA, China, Japan, Korea und Malaysia – am Puls aller Hotspots der Halbleiter- und Elektronikindustrie. Ausgebaut wurde zudem das Demo-Center in Korea, das die neusten Entwicklungen für Kunden im gesamten asiatischen Markt, inklusive China, vorantreibt.
Gestärkte Kultur und Organisation: Comet hat 2020 die Reise in Richtung leistungsstarkes Unternehmen begonnen. Unsere langfristige Vision ist es, die Struktur der Rollen und Verantwortlichkeiten über Geschäftsbereiche, Funktionen und Regionen hinweg zu schärfen. Darüber hinaus wurden 70 vielversprechende Talente auf allen Ebenen der Organisation an die Veränderungen herangeführt und im Rahmen eines gemeinsamen Programms mit dem IMD Lausanne in der Umsetzung geschult – eine Reise, die 2021 fortgesetzt wird.
Führung gestärkt
Heinz Kundert initiierte die Neuausrichtung von Comet als Verwaltungsratspräsident und Interims-CEO. Im September 2020 übergab er den Stab als CEO an Kevin Crofton, der mehr als 30 Jahre Führungserfahrung in der Halbleiterindustrie mitbringt. Komplettiert wurde das Führungsteam ferner mit Lisa Pataki als CFO seit Oktober und mit Keighley Peters als CIO Ende Dezember. Der Nachfolgeprozess für Thomas Wenzel, President X-Ray Systems, der sich aus persönlichen Gründen entschieden hat, das Unternehmen per Ende April zu verlassen, ist in vollem Gang.
Dividende
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 22. April 2021 eine Dividende von 1.30 CHF pro Aktie (Vorjahr: 1.00 CHF). Dies entspricht einer Ausschüttung von 37% (Vorjahr: 65%).