Comet beweist Widerstandskraft

In einem anspruchsvollen Umfeld ist es der Comet Group 2018 gelungen, das rekordhohe Umsatzniveau des Vorjahrs praktisch zu halten. Der Reingewinn lag bei 12.3 Mio. CHF, bereinigt um Einmaleffekte bei 24.3 Mio. CHF. Das Management ergriff frühzeitig wichtige Massnahmen zur Ergebnisver­besserung, die ihre Wirkung 2019 entfalten werden. Die Comet Group beendete das Jahr 2018 mit einer starken Bilanz und einer tiefen ­Nettoverschuldung.

Hans Hess, Verwaltungsratspräsident, und René Lenggenhager, CEO Comet Group

Mit einem Umsatz von 436.4 Mio. CHF 2018 erreichte die Comet Group trotz starken Verwerfungen im Halbleiter­markt praktisch das Rekordniveau von 2017 (Vorjahr: 443.4 Mio. CHF).

Bereits bei den ersten Anzeichen eines Zykluswechsels Mitte 2018 ergriff sie in einzelnen Bereichen Korrekturmassnahmen zur Sicherstellung der Profitabilität und schloss diese per Ende 2018 ab. Sie passte die Produktionskapazitäten dem Abschwung des Halbleitermarkts an, trennte sich vom Hersteller der ebeam Systeme in Davenport, USA, und setzte ein umfassendes Programm zur Ergebnisverbesserung im Röntgensystemgeschäft um, das wie angekündigt 2019 Wirkung entfalten wird. Gleichzeitig hielt sie im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung des Geschäfts an Investitionen in künftige Umsatzträger fest. Bereinigt um die mit den Korrekturmassnahmen verbundenen Einmalkosten von 10.5 Mio. CHF erwirtschaftete Comet Group einen operativen Gewinn auf Stufe EBITDA von 48.3 Mio. CHF und eine EBITDA-Marge von 11.1 %. Der Reingewinn belief sich bereinigt um Einmaleffekte auf 24.3 Mio. CHF (2017: 35.3 Mio. CHF).

Die konsolidierte Eigenkapitalquote stieg von 51.7 % auf 54.4 %. Trotz hohen Investitionen in den Erweiterungsbau in Flamatt gelang es dem Management, den Verschuldungsfaktor (Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA) auf einem tiefen Niveau von 0.7 zu halten (2017: 0.1). Die Comet Group steht somit weiterhin auf ausgesprochen stabilem finanziellem Fundament.

Solide Umsatzentwicklung in schwierigem Umfeld

Die Schwäche im Markt für Speicher­chips sowie Entscheide einiger Hersteller, Investitionen in die Ausrüstung von Fabriken zu verschieben, führten ab dem zweiten Halbjahr zum Einbruch des Markts für Halbleiterausrüstung. Trotz ­dieser markanten Abkühlung gelang es der Division Plasma Control Technologies (PCT), die weltweit zu den ­führenden Anbietern von RF Power zählt und im ersten ­Halbjahr ein Rekordwachstum erzielte, das Jahr mit 212.2 Mio. CHF Umsatz auf Vorjahresniveau abzuschlies­sen (213.0 Mio. CHF). Im Röntgen­systemgeschäft, X-Ray Systems (IXS), erzielte die Comet Group nach einem verhaltenen ersten Halbjahr erste Erfolge mit neuen Produkten ­insbesondere im Elektronikmarkt. Rückläufige Entwicklungen in ­Einzel- märkten führten insgesamt zu einem Umsatz von 135.7 Mio. CHF (Vorjahr: 139.8 Mio. CHF). X-Ray Modules (IXM), seit Januar 2018 unter der Führung von Stephan ­Haferl, baute ihre Position im Kernmarkt der zerstörungsfreien Materialprüfung mit einem Umsatz von 81.2 Mio. CHF (2017: 78.8 Mio. CHF) erneut aus. Das Geschäftsjahr der Division ebeam Technologies (EBT) war von der Neuausrichtung und der Trennung vom Hersteller kunden­spezifischer Grossanlagen in den USA geprägt. Der Umsatz sank um 32.2 % auf 20.0 Mio. CHF (Vorjahr: 29.5 Mio. CHF).

«Trotz dem Einbruch im Weltmarkt für Halbleiter und rück­läufigen Entwicklungen in Teilmärkten konnte die Comet Group das Jahr mit einem respektablen Ergebnis abschliessen.»

Hans Hess, Verwaltungsratspräsident

Einmaleffekte belasten EBITDA und Reingewinn

Die ergriffenen und konsequent umgesetzten Massnahmen zur Ergebnisverbesserung in einzelnen Bereichen wie auch die fortgeführten Investitionen in bedeutende Zukunftsprojekte spiegeln sich im Ergebnis der Divisionen. So passte PCT die Produktionskapazitäten frühzeitig dem ­Abschwung des Halbleitermarkts an, hielt indessen gleichzeitig an der Entwicklung für den RF Power Generator fest, der einen neuen, ausgesprochen attraktiven Markt erschliessen wird. In Kombination mit Verschiebungen im Produktmix führte dies zu einem operativen Gewinn (EBITDA) von 41.8 Mio. CHF (2017: 55.7 Mio. CHF).

Nach schwachen Ergebnissen im ersten Halbjahr setzte Comet unter neuer Führung ein umfassendes Programm zur Ergebnisverbesserung in den Divisionen IXS und EBT um. ­Dieses wird seine ­Wirkung wie angekündigt 2019 entfalten. Hohe Investitionen in die Weiterentwicklung des Produktportfolios sowie Einmalkosten für das Verbesserungsprogramm resultierten 2018 bei IXS in einem operativen Ergebnis (EBITDA) von –1.5 Mio. CHF (2017: 8.2 Mio. CHF). EBT verzeichnete einen Verlust auf Stufe EBITDA von 20.2 Mio. CHF (2017: Verlust von 16.2 Mio. CHF). Davon sind 14.5 Mio. CHF auf das mittlerweile veräusserte ebeam ­Systemgeschäft zurückzuführen. Dank der Neuausrichtung auf das attraktive Modulgeschäft wird EBT seine Kostenbasis 2019 insgesamt deutlich reduzieren können. Er­freulich entwickelte sich IXM. Die ­Division verbesserte den ­operativen Gewinn (EBITDA) trotz ­einmaligen Kosten im Rahmen des Erweiterungsbaus in ­Flamatt um 11.6 % auf 20.0 Mio. CHF. Bereinigt um die Einmaleffekte von total 12.0 Mio. CHF erwirtschaftete Comet Group einen Reingewinn von 24.3 Mio. CHF (2017: 35.3 Mio. CHF). Die Verzinsung des ­eingesetzten ­Kapitals (ROCE) vor Einmal­kosten betrug 11.1 %.

Starke Technologieplattform mit ­attraktiven Wachstumstreibern

Die Comet Group ist ein weltweit führendes Schweizer Technologie­unternehmen mit einer starken, auf Röntgen, Hochfrequenz und ebeam fokussierten Technologieplattform. Basierend auf den gemeinsamen Kernkompetenzen Hochvakuum, Hochspannung, Materialwissen­schaften, Anwendungs- und Daten­verarbeitungs-Know-how bietet die Comet Group innovative Lösungen für schnellere, effizientere Prozesse und sichere Produkte in verschiedensten Anwendungen und geografischen Märkten. Gemäss der «Strategie 2020» will sie aufbauend auf den bestehenden Kernkompetenzen und Technologien sowie der Bündelung ihrer ­Stärken mit neuen Anwendungen und der intensivierten Zusammenarbeit mit Schlüsselkunden wachsen. Als Gruppe ist sie in der Lage, Schwankungen in einzelnen Märkten auszubalancieren und starke Wachstumstreiber wie die fortschreitende Digitalisierung durch künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge und Datenanalyse technologieübergreifend zu nutzen. Die Eigenschaft der angebotenen Module und Systeme, als Sensoren und Datengeneratoren zu fungieren, bietet der Gruppe die einmalige Chance, gemeinsam über die Divisionen hinweg die Produktionsprozesse der Kunden zu optimieren und damit Wachstums­potenziale auszuschöpfen und Mehrwert zu schaffen.

Nach den 2018 umgesetzten Korrekturen geht die Gruppe dank einer starken Bilanz und tiefer Nettoverschuldung gestärkt ins Jahr 2019 und setzt ihre Strategie der Skalierung ­innovativer Lösungen in neue Anwendungen weiter um.

«Comet Group ist solide aufgestellt und geht nach der 2018 ­erfolgten Umsetzung von Massnahmen zur Verbesserung der Profitabilität auf einer gestärkten Basis ins Geschäftsjahr 2019.»

René Lenggenhager, CEO Comet Group

Managementteam gestärkt

Unter CEO René Lenggenhager ­wurden nicht nur wichtige ­Weichen für eine verbesserte Profitabilität in den Bereichen EBT und IXS gestellt. Die Comet Group stärkte 2018 auch das Managementteam auf Stufe Geschäfts­leitung mit der Besetzung vakanter Positionen: seit Januar 2018 mit Stephan Haferl als President IXM und Prisca Hafner als CHRO sowie mit Thomas Wenzel, der im ­November 2018 als President das Röntgensystemgeschäft vom Interimsmanager Matthias Barz übernahm. Zudem wurde die Verantwortung für die ­geschäftsspezifischen Aufgaben im Bereich Operations den einzelnen ­Divisionen übergeben und damit die Rolle des Chief Operations ­Officer abgeschafft. Diese neue Struktur ­ermöglicht direkte, schnellere Entscheidungswege und agileres Handeln nahe am Bedürfnis der Kunden.

Ausblick 2019

Comet Group ist solide aufgestellt und geht nach der 2018 erfolgten Umsetzung von Massnahmen zur Verbesserung der Profitabilität mit einer starken Bilanz und einer tiefen Nettoverschuldung ins Geschäftsjahr 2019. Zudem entfallen 2019 gegenüber 2018 auf Stufe EBITDA die einmaligen Aufwendungen in der Höhe von rund 10.5 Mio. CHF. Die unterliegenden Treiber des Geschäfts sind weiterhin intakt. Aktuell ist die Visibilität im Halbleitermarkt, insbesondere die Entwicklung der Nachfrage bei 3-D NAND Speicherchips, einem Hauptmarkt der Comet Group, für alle Marktteilnehmer ­weiterhin sehr gering und erlaubt vorläufig keine Gesamtaussage zum Geschäftsjahr 2019 der Gruppe. Für die Division Plasma Control Technologies sieht Comet Group im ­ersten Halbjahr 2019 aufgrund der weiter­hin schwachen Nachfrage nach 3-D NAND Speicherchips in Kombination mit hohen Lagerbeständen einen Umsatz von 10–20 % unter dem Niveau des zweiten Halbjahrs 2018; für das zweite Halbjahr 2019 ist vorläufig noch keine Prognose möglich. ­Gestützt auf einen starken Auftragseingang mit neuen Produkten wie FF20/35 CT rechnet die Division X-Ray Systems für das Gesamtjahr 2019 mit einem leicht höheren Umsatz im ­Vergleich zum Vorjahr sowie mit einer EBITDA-­Marge von rund 6 %.

Bei X-Ray Modules erwartet die Gruppe für 2019 leichtes Wachstum auf dem Niveau des Vorjahrs. Aufgrund bestehender Vereinbarungen mit Grosskunden sowie weiterer Investitionen in neue Anwendungen wird für ebeam Technologies 2019 ein Umsatz von rund 15 Mio. CHF bei einem Verlust auf Stufe EBITDA von maximal 5 Mio. CHF erwartet.

Dividende von 1.20 CHF pro Aktie

Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 25. April 2019 eine Dividende von CHF 1.20 je Aktie (2018: 1.50 CHF). Davon werden 1.00 CHF pro Aktie als verrechnungssteuerfreie Ausschüttung aus den noch verbleibenden Kapitaleinlagereserven und 0.20 CHF pro Aktie als ordentliche Dividende ausgeschüttet. Die Vergütung entspricht – basierend auf dem bereinigten Reingewinn von 24.3 Mio. CHF – einer Ausschüttungsquote von 38 % (2018: 33 %).

Künftige Ausrichtung in Angriff ­genommen

Da sich die laufende ­Strategieperiode 2020 ihrem Ende nähert, hat der ­Verwaltungsrat das Management 2018 beauftragt, die Strategie in Hinblick auf die nächste Periode weiterzuentwickeln. Der Verwaltungsrat befasst sich 2019 eingehend mit den erarbeiteten Vorschlägen. Im Zentrum stehen dabei Themen wie die Erschliessung weiterer geografischer Märkte, Anwendungen und Angebote, eine stark kundenfokussierte Marktbearbeitung, die Erhöhung von Geschwindigkeit und Agilität in Führung und Prozessen und – ganz zentral – die Digitalisierung von Produkten, Prozessen und Services sowie der Aufbau von Datenanalyse-­Kompetenz in der Gruppe.

Nominationen in den Verwaltungsrat

Nach 14 Jahren als Verwaltungsrat und 12 Jahren als Präsident der Comet Holding AG steht Hans Hess, wie bereits im Februar 2018 mitgeteilt, nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung. In seiner Amtszeit hat Hans Hess die eindrückliche Entwicklung des Unternehmens massgeblich mitgestaltet und eine starke Wert­generierung ­ermöglicht. Der Verwaltungsrat dankt Hans Hess für seinen bedeutenden Beitrag. Nach einem umfassenden Suchprozess schlägt der Verwaltungsrat den Aktionären Christoph Kutter, Direktor der Fraunhofer Einrichtung für Mikrosysteme und Festkörper-Technologien EMFT, München, als nicht-exekutiven und unabhängigen Verwaltungsratspräsidenten vor. Der Verwaltungsrat ist überzeugt, dass Christoph ­Kutter mit seiner 17-jährigen internationalen, strategischen und operativen ­Erfahrung in der Halbleiterindustrie und seinem breiten Technologieverständnis für Komponenten, Systeme und Software beste ­Voraussetzungen mitbringt, um die Comet Group als Verwaltungsratspräsident wertmehrend in die Zukunft zu führen.

Nach zwölf Jahren stellt sich auch Lucas Grolimund, Leiter des Prüfungsausschusses, nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung. Im Rahmen der Nachfolgeplanung für Lucas Grolimund schlägt der Verwaltungsrat den Aktionären Patrick Jany, CFO von Clariant, als unabhängiges Mitglied des Verwaltungsrats vor. Er wird vorbehältlich seiner Wahl den Vorsitz des Prüfungsausschusses von Lucas Grolimund ­übernehmen.

Dank

Verwaltungsrat und Management danken den Geschäftspartnern und Kunden für die enge Zusammenarbeit und ihr Vertrauen in die Comet Group. Ein besonderer Dank geht an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit ihrem grossen Einsatz dieses herausfordernde Jahr erfolgreich gemeistert haben, sowie an die Aktionärinnen und Aktionäre für ihr Vertrauen in unser Unternehmen.

Hans Hess

Präsident des Verwaltungsrats

René Lenggenhager

CEO