Rückblick 2019

Comet meistert ein anspruchsvolles Jahr.

Ein anhaltend schwacher Halbleitermarkt zu Beginn des Jahres, Kehrtwende und signifikanter Anstieg der Nachfrage im vierten Quartal – Comet blickt auf ein herausforderungsreiches Jahr zurück. Dank raschem und konsequentem Handeln schloss die Gruppe mit einem Ergebnis über den Erwartungen ab.

Der konsolidierte Nettoumsatz liegt mit 371.6 Mio. CHF 14.8 % unter dem Vorjahr. Dennoch konnte Comet ihren operativen Gewinn auf Stufe EBITDA-Marge von 9.8 % im Vorjahr auf 10.8 % steigern. Sie übertrifft damit die erwartete Prognose von 7 %–8.5 % deutlich. Der Reingewinn liegt mit 12.0 Mio. CHF auf Vorjahresniveau. Zudem gelang es, das Nettoumlaufvermögen wie geplant zu reduzieren und den Free Cash Flow von 0.8 Mio. CHF auf 30.0 Mio. CHF zu steigern. Comet ist finanziell solide aufgestellt: Die Eigenkapitalquote beträgt 50 % und die Nettoverschuldung wurde von 39 Mio. CHF auf 25 Mio. CHF reduziert. Zusammen mit dem geschärften strategischen Fokus und dem Verbesserungsprogramm Boost geht Comet gestärkt in die Zukunft.

Halbleiterzyklus zeichnet die Umsatzentwicklung

Das Jahr 2019 war – nach der Korrektur 2018 – von der anhaltend schwachen Nachfrage im für Comet wichtigen Halbleitermarkt geprägt. Die Überkapazität speziell bei Speicherchips drosselte die Nachfrage in den ersten drei Quartalen. Im vierten Quartal zog der Markt wieder an. Comet Plasma Control Technologies fuhr die Produktionskapazitäten rasch und flexibel hoch, konnte die schwachen Vormonate jedoch nicht mehr kompensieren. Der Umsatz der Division betrug 151.7 Mio. CHF und lag damit 28.5 % unter Vorjahr. Im Röntgengeschäft ergab sich ein gemischtes Bild. X-Ray Systems legte mit jüngsten Produktneuerungen im Bereich Elektronik zu und profitierte von grösseren Bestellungen des Vorjahrs im Bereich Luftfahrt. Der Umsatz stieg um 2.9 % auf 139.6 Mio. CHF. X-Ray Modules behauptete sich trotz verringerter Nachfrage nach Manufakturgütern in den Endmärkten Automobil und Luftfahrt. Der Umsatz lag mit 78.1 Mio. CHF nur leicht unter Vorjahr. Bei ebeam stand die Prüfung der strategischen Optionen zur weiteren Reduktion der Risiken und Kosten im Vordergrund. Der Umsatz betrug wie geplant 15.5 Mio. CHF.

Massnahmen greifen – Profitabilität über Vorjahr und Erwartungen

In diesem anspruchsvollen Marktumfeld ergriff Comet frühzeitig substanzielle Sparmassnahmen. Neben den Einsparungen wirkten sich die bessere Auslastung der Produktionskapazitäten Ende Jahr und der Wegfall einmaliger Kosten aus dem Vorjahr in der Höhe von 10.5 Mio. CHF positiv auf den EBITDA aus. Comet er- zielte trotz eines gegenüber Vorjahr 14.8 % tieferen Umsatz einen konsolidierten Gewinn auf Stufe EBITDA von 40 Mio. CHF (Vorjahr: 43 Mio. CHF). Die EBITDA-Marge stieg von 9.8 % im Vorjahr auf 10.8 %. Den grössten Beitrag lieferte die Division X-Ray Modules, die ihren operativen Gewinn auf Stufe EBITDA von 20.7 Mio. CHF auf 21.7 Mio. CHF steigerte und mit 27.8 % die EBITDA-Marge trotz Umsatzrückgang um 2.3 Prozentpunkte verbesserte. Bei X-Ray Systems zeigte das im Vorjahr lancierte Verbesserungsprogramm die gewünschte Wirkung: Die Division erzielte einen EBITDA von 12.0 Mio. CHF (Vorjahr: 1.0 Mio. CHF). Dieses Ergebnis entspricht einer EBITDA-Marge von 8.6 % und übertrifft das geplante Jahresziel. Um Zukunftschancen unverändert wahrnehmen zu können, investierte Comet weiter in Zukunftsprojekte, darunter in die Stärkung ihres Produktportfolios. Dies zeigt sich insbesondere bei Plasma Control Technologies. Die Division passte ihre Kosten an den aktuellen Bedarf im Halbleitermarkt an, führte jedoch Investitionen in den neuen HF Generator fort, der Schlüsselkunden im Sommer vorgestellt wurde. Dies spiegelt sich zusammen mit dem 28.5 % tieferen Umsatz im operativen Gewinn auf Stufe EBITDA von 15.4 Mio. CHF (Vorjahr: 43.5 Mio. CHF). Im ebeam-Geschäft zahlte sich der verstärkte Fokus auf die weitere Reduktion der Risiken und Kosten aus. Der Verlust auf Stufe EBITDA reduzierte sich – auch dank Wegfall einmaliger Kosten in der Höhe von 6.6 Mio. CHF – von –19.9 Mio. CHF im Vorjahr auf –6.2 Mio. CHF.

Neuausrichtung beschlossen – Umsetzung begonnen

Die zunehmende Digitalisierung und Nachfrage nach immer leistungsfähigeren, zuverlässigeren und kleineren Halbleitern bietet grosse Chancen für die angestammten Comet Technologien. Der Verwaltungsrat hat daher im Rahmen seiner Strategieüberprüfung eine Fokussierung auf das Kerngeschäft Plasma Control und Röntgen sowie auf die volumenstarken Wachstumsmärkte Halbleiter/Elektronik, Automobil, Luftfahrt und Sicherheit beschlossen. Dazu zählt auch die Neupositionierung des Röntgensystemgeschäfts, das als Produktionspartner der Wahl neu auf modulare Standardisierung, volumenstarke Märkte und den Ausbau des Serviceangebots für die Kunden setzt. Ein wichtiger Erfolgsfaktor hierfür sind Kompetenzen im Bereich Datenanalyse und Künstlicher Intelligenz. Comet wird daher ihre Investitionen in den Auf- und Ausbau dieses Bereichs verstärken.

Im Zuge der Fokussierung auf das Kerngeschäft beschloss Comet zudem, die strategischen Optionen für das ebeam Geschäft zu prüfen und die mit dem Geschäft verbundenen Risiken zu reduzieren. Der Prozess startete im Sommer.

Um das Kerngeschäft zu stärken und den Wachstumsmarkt Asien schneller und besser bedienen zu können, wurde zudem der Entscheid getroffen, einen Fertigungsstandort in Penang, Malaysia, zu eröffnen und dort eine Tochtergesellschaft zu gründen. Diese und weitere Massnahmen sind Teil des umfassenden Verbesserungsprogramms Boost, das mit der Fokussierung vom Verwaltungsrat beschlossen wurde. Im Zentrum stehen Initiativen zur Förderung von Wachstum und Effizienz: So die gruppenweite Anpassung und Flexibilisierung der Strukturen, Abläufe und Kosten, mit denen die Profitabilität gesteigert und zukünftige Marktvolatilität besser abgefedert werden sollen.

Konsolidierte Kennzahlen der Comet Group

in TCHF

2019

2018 1)

2017

2016

2015

Nettoumsatz

371 606

436 356

443 370

332 437

282 321

Betriebsergebnis

19 939

18 771

50 737

36 473

25 488

in % des Nettoumsatzes

5.4%

4.3 %

11.4 %

11.0 %

9.0 %

EBITA

24 541

29 426

55 129

39 630

27 994

in % des Nettoumsatzes

6.6 %

6.7 %

12.4 %

11.9 %

9.9 %

EBITDA

39 974

42 966

63 203

47 699

35 718

in % des Nettoumsatzes

10.8 %

9.8 %

14.3 %

14.3 %

12.7 %

Reingewinn

12 027

12 347

35 336

27 336

17 106

in % des Nettoumsatzes

3.2 %

2.8 %

8.0 %

8.2 %

6.1 %

Cashflow2)

48 688

27 727

38 353

33 179

35 672

in % des Nettoumsatzes

13.1 %

6.4 %

8.7 %

10.0 %

12.6 %

Bilanzsumme

391 710

380 266

389 789

344 908

255 642

Eigenkapital

195 948

198 292

201 548

176 345

162 205

in % der Bilanzsumme

50.0 %

52.1 %

51.7 %

51.1 %

63.4 %

Anzahl Mitarbeitende (Ende Jahr)

Schweiz

494

509

535

438

366

Ausland

836

837

900

792

729

Total

1 330

1 346

1 435

1 230

1 095

1) Sämtliche nachfolgenden 2018 Zahlen sind angepasst aufgrund von IFRS 16 (vgl. Anmerkung 02.2 in der konsolidierten Jahresrechnung)

2) Geldfluss aus Geschäftstätigkeit gemäss Konzerngeldflussrechnung

Neue Führung

2019 war auch personell ein Jahr der Erneuerung für Comet. Heinz Kundert Patrick Jany und Christoph Kutter wurden als Mitglied und Heinz Kundert als neuer Präsident des Verwaltungsrats gewählt. Auf Stufe Geschäftsleitung übernahm Heinz Kundert interimsweise für den im Juni ausgeschiedenen CEO René Lenggenhager. Der Nachfolgeprozess zur Wahl eines neuen CEO und CFO ist in vollem Gang. Mit Heinz Kundert als Verwaltungsratspräsident und Interims-CEO ist die nötige Stabilität gewährleistet.

Verschlankung der Gremien

Im Rahmen ihrer Fokussierung reduzierte Comet die Geschäftsleitung von sieben auf sechs Mitglieder. Im Zuge des Entscheids von Dr. Franz Richter und Christoph Kutter, sich nicht mehr zur Wiederwahl zu stellen, hat der Verwaltungsrat entschieden, sein Gremium auf eine Anzahl von fünf Mitgliedern zu beschränken. Mit den verbleibenden fünf Verwaltungsratsmitgliedern ist eine ausgewogene Zusammensetzung von Kompetenzen und Erfahrungen gewährleistet. Der Verwaltungsrat dankt Christoph Kutter und Franz Richter für ihren wertvollen Beitrag bei der Weiterentwicklung des Unternehmens. Im Sinne einer zeitgemässen Corporate Governance beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung zudem, die bisher in den Statuten verankerte Altersgrenze von 70 Jahren für Mitglieder des Verwaltungsrats aufzuheben.

Dividende

Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 23. April 2020 eine Dividende von CHF 1.00 pro Aktie (2019: CHF 1.20). Dies entspricht einer Ausschüttung von 65 % (2019: 75 %).